Das Facebook – Mantra: die Angst durch Liebe wandeln


Dezember 4, 2025
Stephan Pohl

Das Facebook – Mantra:

Ich lasse die Angst los und wähle die Liebe

Runische Betrachtung:

Die Angst wandelt ihren Klang – und die Liebe tritt hervor

Wenn man die beiden Worte runisch auseinanderlegt, zeigt sich etwas Erstaunliches:
„Angst“ und „Liebe“ sind nicht Gegensätze – sie sind zwei verschiedene Bewegungen der gleichen Kraft.
Die Runen selbst erzählen diesen Wechsel.


Die Struktur der Angst

Ās – Ing – Sol – Tyr

Ās
Der göttliche Impuls, der wie ein Ruf aus der Höhe kommt. In der Angst aber erscheint dieser Ruf übersteigert, als müsse man etwas sofort tun oder sofort fliehen.

Ing
Das verdichtete Feuer. Hier wird Kraft gebündelt, aber nicht geöffnet.
Die Energie sitzt wie ein Keim, der noch nicht weiß, wohin er wachsen darf.

Sol
Der überhell werdende Blick.
Sol klärt, aber in der Angst wird die Klarheit zu grellem innerem Druck: Alles wirkt wichtiger, näher, bedrohlicher als es ist.

Tyr
Der Stich nach vorn.
Tyr ist die Entscheidung, der Fokus – doch in der Angst schneidet Tyr zu früh, zu hart, zu eng.

Angst ist also runisch gesehen:
Ein hoher Ruf, der sich verdichtet, überhell wird und dann zu eng entscheidet.


Die Struktur der Liebe

Lagu – Iss – Ehwaz – Bjarka

Lagu
Das Wasser, das den Raum weit macht.
Bewegung, Fließen, ein sanftes Aufgehen der Grenzen.

Iss
Die klare Ruhe.
Kein Erstarren, sondern ein konzentrierter Stillpunkt: das Ich in seiner Mitte.

Ehwaz
Das Miteinander der Kräfte.
Zwei Pferde, die Seite an Seite gehen – Vertrauen, Rhythmus, Gang.

Bjarka
Das Baumwerden, das Nähren, das Aufnehmen und Schenken.
Liebe ist hier Geborgenheit, nicht Gefühl – ein Zustand der Fruchtbarkeit.

Liebe ist also runisch gesehen:
Ein Weiten, ein Ruhen, ein Zusammengehen und ein inneres Erwachsen.


Die runische Wandlung

Wenn ein Mantra sagt, man solle heute Angst durch Liebe ersetzen, dann heißt das runisch:

Ās → Lagu
Der zu laute Ruf wird zu einem weiten Atemzug.

Ing → Iss
Das verdichtete Feuer findet seinen ruhigen Mittelpunkt.

Sol → Ehwaz
Der grelle Blick wird zur gegenseitigen Bewegung, zur Harmonie zweier Kräfte.

Tyr → Bjarka
Die harte Kante wird zur nährenden Form.

Die Wandlung ist kein „Wegdrücken“.
Sie ist ein Umpolen der Kräfte.

Runische Wandlung – A NG S T zu L I E B E

Ās hebt sich wie ein zu hoher Ruf
im Brustkorb.
Heute lege ich ihn in das Wasser von Lagu,
wo er sich weitet und atmet.

Das Feuer von Ing,
zu fest in sich gedrängt,
senke ich in das klare Stillsein von Iss,
bis es ruhig glimmt.

Das grelle Sol,
das alles zu nah heranzieht,
lasse ich übergehen in Ehwaz,
den Schritt zweier Kräfte,
die einander tragen.

Und Tyr, die scharfe Spitze,
wird in Bjarka
zu einer Hand, die hält,
die nährt,
die Raum um ein Herz legt.

So wandelt sich die Angst
nicht durch Willen,
sondern indem ihre Runen
die Formen der Liebe annehmen.

Danke für die Erinnerung


Share

Neue Beiträge